Freitag, 9. Mai 2014

Im Test: das FaMe Farberkennungsgerät

Heute möchte ich einmal das FaMe Farberkennungsgerät vorstellen, mit dessen Hilfe ich mich seit einiger Zeit auf der Suche nach der richtigen Farbkombination mal mehr, mal weniger erfolgreich durch meinen Kleiderschrank wühle.


Das Gerät


Das FaMe kommt als mittelkleiner schwarzer Kasten in eher rustikalem Design daher, etwa in der Größe einer Zigarettenschachtel. Oben sitzt der Sensor, und auf der Vorderseite die beiden Tasten, die säntliche Funktionen bereitstellen. Das Gerät wirkt robust und die beiden Knöpfe sind unterschiedlich geformt.

Ein Handbuch kommt als Audio-CD mit und beschreibt kurz und knackig die Funktionen des Gerätes. Zusätzlich gibt es eine durchaus interessante Einführung in die Erkennung und Benennung von Farben und die damit verbundenen Herausforderungen.

Gebraucht habe ich das Handbuch auch gleich, denn ein Aspekt des FaMe bietet wahre Ironie im Hinblick auf die Zielgruppe: unter den Dutzenden von batteriebetriebenen Geräten, die ich in den letzten Jahren in den Händen hielt, war ausgerechnet das FaMe das einzige, bei dem ich zum Einlegen der Batterien die Anleitung brauchte: im Batteriefach, das zwei AAA-Batterien aufnimmt, befindet sich keine für mich fühlbare Unterscheidungzwischen Plus und Minus. An dieser Stelle muss ich leider ein klares #fail aussprechen - so ein Unsinn ist nun wirklich unnötig.

Die Lautstärkeregelung fiundet mit den Bedienungstasten in vier Stufen sttatt und reicht von laut bis extrem laut. Menschen mit normalen gehör in einem stillen Schlafzimmer scheinen den Designern nicht so richtig in den Sinn gekommen zu sein, was der Funktion aber natürlich keinen Abbruch tut.

Die Stimme selbst ist recht gut verständlich, ist allerdings auch recht langsam und wartet aus unerfindlichen Gründen nach der Ansage der Farbe immer noch einen Moment, ehe man die nächste Farbe ansagen lassen kann, zwischenzeitliches Tastendrücken wird leider ignoriert. Wer einen ganzen Stapel T-Shirts durchschauen will, der braucht ein wenig Geduld.


Die Farberkennung


Das FaMe Unterscheidet über 400 Farbvarianten, die zum besseren Verständnis nach folgender Logik eingeteilt werden:

  • Schwarz, Weiß,
  • Grundfarben: Gelb Hrün, Blau, Violett, Rot, Orange
  • Kombinationsfarben: Gelb-Grün, Blau-Grün, Blau-Violett
  • Nebenfarben: beige, khaki, oliv, ocker, braun, lila, türkis, pink, rosa, anthrazit, grau
  • Helligkeit: hell, dunkel
  • Sättigung: blass, kräftig, leuchtend
  • Dazu kommt ggf. die Richtung einer Farbe, z.B. "dunkelgrau Richtung grün"

Farben werden damit natürlich lange nicht so blumig wiedergegeben wie bei so mancher fantasievollen iPhone-App, das Ergebnis ist aber relativ leicht zu verstehen.

Die Qualität der Farberkennung ist dabei durchgängig recht gut. Ich habe die Ergebnisse schon einige Male mit Sehenden geprüft, und Mensch und Maschine waren sich meistens relativ einig. Lediglich eine gewisse Neigung zur Farbe Grau lässt sich feststellen, auch wenn kein Sehender irgendetwas Graues in einem Kleidungsstück zu erkennen vermag.

Außerdem neigt das FaMe manchmal dazu, Farben heller oder dunkler zu beschreiben als dies meine sehende Bekanntschaft tun würde. Besonders ist mir das bei der Farbe "blau" aufgefallen, die bei meinen Kleidungsstücken entweder als hellblau oder dunkelblau klassifiziert wurde, was bei zwei meiner T-Shirts, eines leuchtend blau (Schlumpfblau), das andere sehr dunkel (sieht bei wenig Licht schwarzt aus), ziemlich irritierend ist, da beide vom FaMe schlicht als "dunkelblau" bezeichnet werden.

Trotz dieser Einschränkungen klappt die Farberkennung bei korrekter Bedienung aber ziemlich gut.


Farben vergleichen


Das FaMe kann Farben auch vergleichen, und dabei geht die Farbwahrnehmung des Gerätes weit über die gesprochenen Farben hinaus. Um diese Funktion zu nutzen, lässt man zunächst mit dem linken Knopf eine Farbe erkennen. Anschließend kann man mit dem rechten Knopf beliebig oft die Vergleichsfunktion aufrufen, die lediglich "Farben sind gleich" oder "Farben sind verschieden" ansagt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen arbeitet die Funktion dabei recht gut, wobei im Zweifelsfall Farben eher als "verschieden" bezeichnet werden. Manchmal lohnt es sich daher, eine zweite Messung durchzuführen.


Die Mustererkennung


Diese Funktion ist ebenfalls recht interessant, auch wenn sie ein wenig grobmotorisch umgesetzt ist. Wer sich hier verspricht, ein unbekanntes Muster beschrieben zu bekommen, der wird enttäuscht. Wenn es aber darum geht, ein kariertes Hemd von einem unifarbenen zu unterscheiden, oder zu bestimmen, welche Seite eines Stück Papiers beschrieben ist,, dann ist diese Funktion durchaus nützlich.


Der Lichtdetektor


Die Lichterkennung ist doch eher schrill und auch zienlich lautstark geraten, funktioniert aber recht ordentlich.


Fazit


Mein bisheriger Eindruck vom FaMe lässt sich in einem Satz ausdrücken: es tut, was es soll. Manchmal würde ich mir als Späterblindeter zwar eine deutlich genauere Beschreibung der Farben wünschen, aber in den meisten Fällen kann ich mir dann doch irgendwie aus der Erinnerung behelfen. Ein wenig mehr Flexibilität in Sachen Konfiguration wäre zwar angesichts des doch recht hohen Preises durchaus wünschenswert, aber man kann ja schließlich nicht alles haben.


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