Freitag, 6. Dezember 2013

London calling

Letzte Nacht bin ich aus London zurück gekommen. Vier Tage Schulung in Greenwich, und die war klasse. Die Reise war okay, Bus zum Bahnhof, Zug zum Flughafen, und dann mit dem Betreuungsservice durch die diversen Stationen. Von Heathrow nach Greenwich ging's per Bahn, und da hatte ich dankender Weise einen Kollegen dabei, denn den deutschen Luxus eines Mobilitätsservices scheint es in England nicht zu geben, oder ich habe ihn einfach noch nicht gefunden. Und meine Erinnerungen an London sind mittlerweile doch ein wenig verblasst.

Das Hotel war klasse. Sehr englisch, viele nette Bedienstete, und selbst die Unmengen an Ecken hatte ich schnell gelernt. Zur Toilette? Rechts, Tür, Gang, links, rechts, links, Rechts, Tür, Links, Gang, Tür, links, Tür, rechts, Tür, LinksTür, , rechts, und schon sind wir da. War doch ganz einfach, oder? Und bei kleineren Alltagsproblemen wie der Bedienung einer wildfremden Kaffeemaschine halfen mir dann meine netten Kollegen.


Die Präsentationen hatte ich vorab angefordert, so dass ich den einzelnen Schulungsbausteinen problemlos auf dem Laptop folgen konnte. Und auch die zahlreichen Übungen und Rollenspiele warem gut zu handhaben. Die Trainer hatten ruckzug raus, dass sie mich mit Namen ansprechen müssen, wenn Sie mich aufrufen, und mein Knopf im Ohr war wohl schnell ein gewohntes Bild.

Der Betreuungsservice auf den Flughäfen Heathrow und Frankfurt hat gut funktioniert, auch wenn mich die Frankfurter auf dem Hinweg eine gute halbe Stunde haben warten lassen. Und es ist jedes Mal von neuem erstaunlich, wie schnell einen wei weißer Stock durch Sicherheit und Passkontrolle bringen kann.

Alles in allem eine sehr positive Woche. Und mit jeder neuen Erfahrung verbesern sich meine Fähigkeiten, ich lerne, immer mehr und ungewöhnlichere Situationen zu meistern und werde immer sicherer im Umgang mit meiner Behinderung. Denn den vorgefassten Meinungen so vieler Menschen zum Trotz: Blindheit ist keine Einbahnstraße Richtung Arbeits- oder gar Lebensunfähigkeit, sondern einfach nur eine weitere Herausforderung im Leben, und ein weiterer Grund, viele neue und interessamte Dinge zu lernen.

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