Dienstag, 10. Dezember 2013

Computer-Tipp: die blindentaugliche Tastatur

Mit Braille-Zeichen muss man eine Computer-Tastatur für Blinde nicht unbedingt ausstatten, aber ein paar zusätzliche Marker sind sicherlich für viele blinde Nutzer hilfreich.

Man kann entsprechende Tastaturen kaufen, oder eine bestehende Tastatur umrüsten lassen (sofern diese genug Tastenhub hat), aber so wirklich nötig ist das eigentlich nicht.

Im Hilfsmittelhandel wie auch in anderen Geschäften gibt es kleine "Gumminoppen" zu kaufen, die sich sehr gut zur Kennzeichnung von Tastaturen und anderen Dingen eignen, und die kann man ganz einfach auf die Tasten aufkleben und sich so auch sein eigenes Schema überlegen, um sich besser zurecht zu finden. Und die Klebegummis lassen sich i.d.R. auch wieder ablösen.

Dabei macht es natürlich Sinn, seinen eigenen Standatd zu finden, und diesen auf allen Tastaturen einzuhalten. Das ist vor allem für Menschen wichtig, die zwischen verschiebenen Computern und Laptops hin- und her springen (so wie ich). Gerade bei letzteren (den Laptops) finde ich die Kennzeichnung übrigens besonders wichtig, da es dort keinen richtigen Standard für das Tastaturlayout gibt, und jeder Hersteller da so sein eigenes Süppchen zu kochen scheint. Mein Neuster hat rechts oben jetzt die "Entf"-Taste. Bei meinem vorigen war dort die "Pos1"-Taste. Na denn viel Spaß beim Texte editieren...

Wie viele Noppen man gerne hätte, das ist natürlich reine Geschmamckssache. Ich habe ziemlich viele auf der Tastatur, da mein Tippverhalten nach Jahrzehnten Softwareentwicklung doch etwas kreativ ist. Hier aber einige Tipps:

  • Ich habe die Zifferntasten auf 1, 4, 7 und 0 markiert, die gleiche Logik wie der Ziffernblock (dicke Noppen)
  • Meine Großstell-Taste ist markiert, denn die nutze ich als NVDA/JAWS-Taste (dicke Noppe)
  • Auf der eigentlichen Tastatur habe ich momentan markiert: E Z O F J X B und das Komma. Die Logik ist geometrisch. (dünne Noppen)
  • Und zusätzlich auf dem Laptop (fast alles dicke Noppen):
    • Die vier Cursortasten sind markiert, das ergibt ein leicht tastbares Feld, und ich brauche sie bei Powerpoint-Präsentationen am laufenden Band
    • Die Funktionstasten F1, F5 und F9 sind markieet, die gleiche Logik wie bei "großen" Tastaturen
    • Außerdem habe ich hier noch "Pos!" und "Ende" markiert, da sich diese in einer Reihe mit den Zifferntasten links und "Einfg" und "Entf" rechts befinden.
    • Je nach Modell markiere ich auch noch andere Tasten, z.B. die Kontext-Menü-Taste (auf meinem neuen Firmen-Lenovo habe ich in Ermangelung einer solchen die Druck-Taste entsprechend umfunktioniert)


Ich verwende momentan die Gummipunkte und die speziellen Tastaturklebepunkte vom Deutschen Hilfsmittelvertrieb, und das klappt prima. Wichtig ist, auf den Buchstabentasten keine zu dicken Markierungspunkte zu verwenden, da man sonst leicht das Gefühl bekommt, von der Taste herunter zu fallen.

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