Über dieses Blog

Mein Weg von einer angeborenen "leichten" Sehbehinderung in die Blindheit hat ein Leben lang gedauert. Seit 2011 habe ich nun das "Bl" im Ausweis, lerne, mein Leben als Blinder aktiv zu gestalten und Teil einer Welt zu sein, die auf Blinde nur selten vorbereitet ist.

Auf meinem Weg habe ich viele Überraschungen erlebt, positive wie negative. Ich habe Hilfe und Unterstützung gefunden, wo ich sie nie erwartet hatte, und habe Entmutigung und Enttäuschung erlebt, wo sie nicht hätten sein dürfen. Diese Erfahrungen haben mir die Überzeugung gegeben, dass der Weg für Blinde zu einm erfüllten und selbständigen Leben sehr viel leichter sein könnte, wenn nur die notwendigen Informationen zur Verfügung stehen.

Ich habe mir die Entscheidung, ein Blog für Blinde zu beginnen, nicht leicht gemacht. Während ich selbst ein Lernender bin, weit davon entfernt, die Welt der Blindheit wirklich überblicken zu können, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann. Und ich weiß von meinen Gesprächen mit anderen Blinden, wie viel schwieriger es für so manchen anderen ist.

Also werde ich mich in diesem Blog bemühen, mein bescheidenes Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben und hoffe, dass meine kleinen Schreibereien für andere von Nutzen sind. Dabei gehe ich meinen Weg natürlich immer weiter. Ich weiß heute mehr als gestern, und morgen werde ich manches belächeln, dass mir heute noch als Problem erscheint.

Und das ist vielleicht die wichtigste Lehre, die ich weitergeben kann: kein Mensch kennt sein eigenes Potential, bevor er oder sie es versucht hat. Grenzen sind dazu da, herausgefordert zu werden, und so mancher Berg stellt sich mit ein wenig kreativem Denken im Nachhinein als Maulwurdshügel heraus. Ich war nie jemand, der wirklich an "geht nicht" geglaubt hat, und bin oft selbst in scheinbar hoffnungslosen Situationen einfach weiter gegangen. Und irgendwie gab es immer einen Weg.

Und wenn ich mal wieder vor einer neuen Betonwand stehe, und nicht weiß, wie ich dieses neue Problem lösen soll, dann denke ich an Erik weihenmayer und sage mir:

Wenn ein Blinder den Mount Everest besteigen kann, dann werde ich das hier auch schaffen!

In diesem Sinne: viel Spaß beim Lesen, und lasst mich wissen, was ihr denkt!

Euer

      Michael

1 Kommentar:

  1. Ich bewundere solche Menschen immer wieder. Man wird zwar heute doch taktile Markierungen und auch andere Signale unterstützt, doch trotzdem ist das eine Riesenleistung!

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