Mittwoch, 16. Mai 2018

Tipps für Berufseinstieg und Karriere - Teil 3: Vorbereitung und Arbeitsplatzausstattung

Heute gibt es den dritten Teil meiner kleinen Artikelserie zum Thema Berufseinstieg und Karriere. In diesem Beitrag geht es um die Vorbereitung auf den neuen Job und ganz speziell um die Arbeitsplatzausstattung.


Die Beiträge in dieser Serie:

Und wie immer ein wichtiger Hinweis gleich vorweg: diese Artikelserie bezieht sich vorrangig auf (angehende) Fach- und Führungskräfte, insbesondere in großen, internationalen Unternehmen oder bei Tätigkeiten, die Kontakt mit Kunden mit besonders hohen Qualitätsansprüchen beinhalten. Als Beispiele seien hier aktuelle oder zukünftige Unternehmensberater, IT-Berater oder Wirtschaftsprüfer genannt. Viele Tipps sind grundsätzlich zwar auch auf andere Jobs anwendbar, das Anspruchsniveau ist in dieser Artikelserie aber stellenweise doch recht hoch angesetzt. Mein Fokus liegt dabei wie üblich auf Blindheit. Wer also noch ein brauchbares Restsehvermögen hat, der kann sicherlich das eine oder andere ignorieren bzw. auf seine eigene Situation anpassen.

Außerdem solltet ihr immer im Hinterkopf behalten, dass am Ende vieles von der konkreten Situation, von eurem Job, der Unternehmenskultur, eurem Arbeitsumfeld und nicht zuletzt von eurer eigenen Persönlichkeit abhängt. Die nachfolgenden Tipps sind daher eher als Anregungen zum Nachdenken und als Ideen gedacht, am Ende müsst ihr selbst entscheiden, wie ihr euch präsentieren wollt, wie ihr am besten arbeiten könnt und welche Dinge für euch Priorität haben.


Vor dem ersten Arbeitstag

Ist der heiß ersehnte Arbeitsvertrag endlich unterschrieben, so stellen sich auch schon die ersten praktischen Fragen. Wer auf Hilfsmitteltechnologie angewiesen ist, der sollte frühzeitig die Initiative ergreifen und möglichst lange vor Arbeitsbeginn Kontakt mit den entsprechenden Stellen aufnehmen. Der erste Ansprechpartner ist auch hier normalerweise die Schwerbehindertenvertretung (SBV), die wahrscheinlich bereits beim Vorstellungsgespräch dabei war.

Die Einbeziehung der SBV hat übrigens noch einen anderen Vorteil. IT-Mitarbeiter neigen gerne mal dazu, Hilfsmittel mit Hinweis auf die Standards im Unternehmen oder das Verbot fremder Hard- oder Software abzulehnen. Das mag aus deren Sicht durchaus plausibel oder sogar unausweichlich erscheinen, ist aber in der Regel so nicht zulässig. Euer Anspruch auf die leidensgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes (ja, ich weiß, ein gruseliges Wort, aber so heißt das auf Amtsdeutsch wirklich) überstimmt im Regelfall nämlich selbst auferlegte Vorschriften. Kollidieren Hilfsmittel mit tatsächlichen behördlichen Vorschriften oder regulatorischen Vorgaben, was beispielsweise in Sicherheitsbereichen passieren kann, so müssen sich die Beteiligten an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen. Ein einfaches „geht halt nicht“ ist auch hier keine akzeptable Aussage. Der Schlüssel ist hier zunächst einmal Kommunikation, und dabei kann die SBV oft sehr gut unterstützen.

Und wer auch immer zuständig ist, ihr solltet frühzeitig klären, welche Hilfsmittel ihr benötigt, wer sie finanziert, wer sie wo beschafft und wie das ganze eingerichtet wird. Ziel muss sein, dass ihr an eurem ersten Arbeitstag auch wirklich arbeitsfähig seid und eurem neuen Vorgesetzten nicht als erstes erklären müsst, dass ihr leider noch nicht arbeiten könnt, weil der Screenreader nicht richtig konfiguriert ist, der Treiber für die Braillezeile nicht unter Windows 10 läuft oder euer Scanner noch nicht geliefert wurde.

Es ist daher durchaus sinnvoll, soweit möglich bei der Einrichtung selbst mitzuwirken und besonders die Technik auch schon vorher in einer realistischen Arbeitssituation auszuprobieren. Hier hängt natürlich viel von den entsprechenden Mitarbeitern ab, aber versuchen sollte man es auf jeden Fall.

Eigeninitiative ist dabei der Schlüssel. Die Unterstützung durch die neuen Kollegen, durch Hilfsmittelberater oder andere Stellen ist natürlich sehr sinnvoll, am Ende geht es aber um euren eigenen Arbeitsplatz und ihr solltet idealerweise selbst das notwendige Knowhow mitbringen, diesen für euch richtig zu gestalten. Das ist aber ohnehin in eurem Interesse, denn auf diese Weise erhaltet ihr einen Arbeitsplatz, der euren eigenen Anforderungen und Kenntnissen gerecht wird und nicht den Vorstellungen oder Vertriebsprioritäten irgendeiner Hilfsmittelfirma.


Hilfsmittelbeschaffung

Bei der Hilfsmittelversorgung kommen verschiedene Kostenträger in Frage, von der Arbeitsagentur über die Rentenversicherung bis zum Versorgungsamt. Da dies nicht mein Fachgebiet ist, möchte ich euch hier an die zuständigen Stellen verweisen, verbunden mit dem Hinweis, dass ihr als erstes alle Möglichkeiten außerhalb des Unternehmens ausschöpfen solltet, bevor ihr euren Arbeitgeber mit den Kosten belastet. Ein weiterer Vorteil: werden eure Hilfsmittel beispielsweise von der Arbeitsagentur finanziert, so gehen diese in euer Eigentum über und bleiben euch damit auch dann erhalten, falls ihr den Arbeitgeber wechselt.

An dieser Stelle möchte ich aber auch noch ein paar generelle Worte zum Thema Hilfsmittelversorgung loswerden. Es gibt am Markt eine große Zahl sogenannter Hilfsmittelberater, sei es bei den Kostenträgern, den Rehaeinrichtungen oder bei den Hilfsmittelanbietern selbst. Darunter sind ein paar richtig gute, ein paar eher selektiv qualifizierte, die aber durchaus ihre Grenzen kennen, und eine ganze Menge, die entweder nicht ausreichend qualifiziert sind oder die schlicht Verkäufer sind, die sich aus vertriebstaktischen Gründen Berater nennen und die keinerlei Interessen abseits eines möglichst lukrativen Abschlusses haben. Nicht selten muss bei letzterer Spezies auch mal der Märchenonkel als Unterstützer herhalten, was die Bezeichnung Hilfsmittelberater umso problematischer macht.

Aus diesem Grund kommen in der Praxis immer wieder eher suboptimale Hilfsmittelausstattungen zustande, und manchmal auch solche, die sich im Arbeitsalltag schlicht als weitgehend unbenutzbar herausstellen. Besonders kritisch sind hier die nicht selten geradezu exorbitanten Versprechungen in Sachen Arbeitsplatzanpassung ("unsere Experten machen jede Software zugänglich"), Leistungsfähigkeit und Einsetzbarkeit der angebotenen Hilfsmittel (siehe unten) und nicht zuletzt bezüglich des eigenen Service während der Einrichtung und nach dem Kauf.

Um hier nicht in die Falle zu laufen, müsst ihr selbst die Kontrolle übernehmen. Zuallererst entscheidet ihr grundsätzlich selbst, welche Hilfsmittel beantragt werden. Also nicht einfach beim Rehaanbieter eine Vollmacht unterschreiben und ganz sicher nicht Aussagen Marke „wir erledigen das alles für sie“ vertrauen. Denn so verführerisch einfach solche Angebote auch klingen mögen, das Ergebnis wird nur selten optimal ausfallen.

Macht euch also am besten selber schlau, probiert verschiedene Hilfsmittel aus, lest in sozialen Netzwerken mit, lasst euch unterschiedliche Lösungen präsentieren und fragt ganz genau nach. Auch Hilfsmittelmessen, von den zahlreichen örtlichen Angeboten bis zur SightCity sind Gelegenheiten, mal das eine oder andere Hilfsmittel auszuprobieren. Im Zweifelsfall nutzt einfach die Hilfsmittel, die sich bei euch bereits bewährt haben.

Und wenn es an die Wahl der richtigen Firma geht, so sprecht am besten mit Menschen, die in jüngerer Zeit mit dieser Firma gearbeitet haben. Eine kurze Frage in einer Facebook-Gruppe für Blinde kann hier bereits helfen. Fragt aber genau nach: ihr braucht Kunden, nicht Fans oder beste Kumpel des Verkäufers, und das Projekt sollte vergleichbar sein.

Im Job müsst ihr außerdem sicherstellen, dass ein Hilfsmittel auch tatsächlich einsetzbar ist. Wichtig sind beispielsweise das unterstützte Betriebssystem und dessen Versionen, aber auch Dinge wie verwendete Kommunikationsprotokolle oder schlicht die erforderlichen USB-Anschlüsse. Hier sollte euch die IT-Abteilung unterstützen können. Deren Mitarbeiter sollten auch mit den Feinheiten vertraut sein. Am besten ist hier natürlich eine Teststellung seitens des Anbieters, gefolgt von einem ausführlichen Praxistest.

Und wenn ihr vom Hilfsmittellieferanten Service versprochen bekommt, dann trefft am besten schriftlich klare Vereinbarungen:
  • In welchem Umfang werdet ihr unterstützt?
  • Wo und wie findet diese Unterstützung statt? Sind beispielsweise Reisespesen zum neuen Arbeitgeber enthalten?
  • Wie schnell muss der Anbieter nach Eingang eurer Anfrage reagieren? Dieser Punkt ist besonders wichtig, da es bei manchen Anbietern tatsächlich Monate dauern kann, bis der Experte dann auch mal Zeit für euch hat.
  • Welche Qualifikation haben die „Experten“, die euch unterstützen sollen? Das Wort „Einweisung“ sollte dabei mit größter Vorsicht benutzt werden – nicht selten bedeutet das nämlich, dass jemand euch zeigt wo das Gerät angeschaltet wird und was der große Knopf auf der Vorderseite tut.
  • Und zu guter Letzt: was passiert bei schuldhafter oder fahrlässiger Nichteinhaltung? Das Spektrum reicht hier von Vertragsstrafe über Geld zurück bis zur Kostenübernahme für die Einbindung eines Wettbewerbers. Falls ihr auf diesen Punkt verzichtet, so wird es sicherlich Firmen geben, die es einfach darauf ankommen lassen, davon ausgehend, dass ihr sowieso nicht klagen würdet und selbst wenn, dass man in diesem Fall die Leistung ohnehin noch erbringen kann.

Das alles muss nicht unbedingt in einen Vertrag gegossen werden, eine einseitige Verpflichtung seitens des Anbieters ist ausreichend.


Versionsspielereien
Achtet darauf, dass gekaufte Software grundsätzlich in der neusten Version geliefert und installiert wird. Ein sehr beliebter Trick bei Hilfsmittelfirmen ist es nämlich, beispielsweise JAWS-Nutzern Ammenmärchen über angeblich nicht richtig funktionierende aktuelle und perfekt funktionierende Vorversionen zu erzählen. Auf dieser Basis wird dann eine veraltete Version installiert, was die Zeit bis zum kostenpflichtigen Update um ein volles Jahr verkürzen kann, während der Nutzer anfangs auf wertvolle und vielleicht sogar notwendige Funktionalität verzichten muss. Und falls tatsächlich Zweifel an der Funktionsfähigkeit einer bestimmten neuen Version bestehen, fragt bei anderen Nutzern nach und findet heraus, ob aktuell vorhandene Fehler für euch überhaupt relevant sind.


Vollständigkeit
Ein weiterer wichtiger Tipp ist, besonders beim Erstantrag nicht zu bescheiden zu sein, und das besonders, wenn die Hilfsmittel nicht von eurem Arbeitgeber (mit) finanziert werden müssen. Natürlich solltet und dürft ihr nur erforderliche Hilfsmittel beantragen. Erforderlich kann aber beispielsweise auch ein Brailledrucker sein, selbst wenn ihr ihn nur einmal die Woche braucht.

Und wo wir gerade beim Thema sind: selbst mit Schallschluckhaube gehört ein Brailledrucker nicht unbedingt in ein Mehrpersonenbüro. Seit dem Aussterben der Nadeldrucker ist die Geräuschtoleranz der meisten Menschen hier einfach nicht mehr ausreichend.

Denkt bei eurer Hilfsmittelausstattung auch an die Kleinigkeiten: im Büro braucht ihr ein Headset, und das muss hochwertig genug sein, damit ihr es viele Stunden am Tag tragen könnt. Für die Mobilität macht auch ein Knochenleitkopfhörer Sinn. Und wer wissen will, welche Farbe ein Aktendeckel oder ein Briefumschlag hat, oder wer herausfinden will, wo sich auf dem Brief die Empfängeradresse befindet, damit er ihn richtig eintüten kann, für den kann auch im Job ein Farberkennungsgerät mit Mustererkennung sinnvoll sein.

Und dann wäre da noch das Telefon. Auch hier sollte man genau hinschauen. Einige moderne Telefone sind Musterbeispiele von Unzugänglichkeit. Bei meinem Arbeitgeber geht Telefonie seit einigen Jahren auch komplett per PC, was meine diesbezüglichen Probleme ganz elegant erledigt hat und mich außerdem noch ein Stück mobiler gemacht hat.


Hardware vom Arbeitgeber
Dinge wie PC oder Smartphone werden natürlich im Regelfall vom Arbeitgeber gestellt. Hier sollte man aber auch mal kurz genauer hinschauen. So sollte ein PC oder Laptop eine gewisse Leistungsfähigkeit haben, sonst wird es mit JAWS vielleicht etwas schwierig. Auch die Masse an USB-Geräten, die so mancher Blinder am PC hängen hat, kann besonders heutige Hybridgeräte vor Probleme stellen (was sich aber meist durch einen USB-Hub lösen lässt). Und auch wenn der Arbeitgeber Samsung-Fan ist, für Blinde ist das iPhone nach wie vor meist immer noch die bessere Wahl. Lasst euch hier nicht einfach überrumpeln, denn Probleme an solchen Stellen können sich direkt auf eure Arbeitsfähigkeit auswirken.


Hilfsmittelliste

Die richtige Hilfsmittelausstattung ist natürlich sehr individuell und muss auf Person und Arbeitsplatz abgestimmt sein. Nachfolgend möchte ich aber trotzdem einige typische Kandidaten erwähnen, und sei es nur als Denkanstoß.

  • Screenreader
    JAWS ist meistens eine gute Wahl, besonders für typische Bürotätigkeiten. Zusätzlich gehört aber auch NVDA auf den PC, damit man sich bei Fehlern zu helfen weiß und außerdem eine Alternative hat, mit der man so manches Zugänglichkeitsproblem dann doch noch lösen kann.
  • Braillezeile
    Sprachausgabe oder Braillezeile, das ist vor allem Geschmackssache. Die Arbeit mit der Braillezeile ist zwar meist langsamer, aber für bestimmte Anwendungen ist sie trotzdem sehr gut geeignet, z.B. für die Arbeit mit Tabellen. Hier sollte es aber auf jeden Fall eine 80er Zeile sein. Auch eine mobile Zeile mit Bluetooth-Unterstützung kann sehr nützlich sein, besonders mit eingebauter Tastatur, damit Braille-kundige auch per Zeile mit dem Smartphone arbeiten können.
  • Brailledrucker / Embosser
    Wer Braille liest, der sollte es auch schreiben können, und da ist der Brailledrucker meist die beste Wahl. Von Vortragsnotizen bis zu Reiseplänen gibt es viele Anwendungen.

  • Braille-Etikettendrucker
    Es gibt Handgeräte und tatsächliche Drucker, und mit denen kann man Brailleetiketten auf Dymoband herstellen, mit denen man beispielsweise Geräte, Aktenordner oder Schubladen beschriften kann.

  • Braille PDA
    Für Nutzer, die Braille bevorzugen, kann ein Gerät vom Type Notetaker sehr nützlich sein. Aber Vorsicht: entgegen der oft sehr vollmundigen Versprechungen der Hersteller lassen sich solche Geräte heute oft schlecht bis gar nicht ins Unternehmensnetzwerk einbinden und werfen ggf. auch Sicherheitsfragen auf. Also vor Anschaffung genau prüfen, und das unter Einbeziehung der entsprechenden Kollegen (IT-Sicherheit, Datenschutzbeauftragter, etc.)

  • Flachbettscanner und OCR-Software
    Ein schneller Flachbettscanner hilft beim Umgang mit Papier. Aber aufgepasst bei der Wahl der OCR- Software. Abbyy Finereader Pro ist eine gute Wahl und kann beispielsweise gescannte Tabellen in HTML-Tabellen übersetzen und diese damit problemlos lesbar und navigierbar Machen. Nicht jede OCR-Software kann das.

  • Dokumentenkamera
    Nicht ganz so genau, aber deutlich schneller in der Handhabung und noch dazu portabel: Dokumentenkameras wie Freedom Scientific Pearl sind auch zusammen mit dem Flachbettscanner eine gute Idee. Alleine wäre ich aber vorsichtig, an die Erkennungsqualität eines Flachbettscanners kommen diese Geräte nicht heran.
    Übrigens lassen sich solche Lösungen nur sehr begrenzt durch IPhone & Co. ersetzen. Abseits der oft eher mäßigen Erkennungsgenauigkeit übertragen brauchbare OCR-Apps Kamerabilder in die Cloud, was ihren Einsatz im Unternehmen meist aus Datenschutzgründen unmöglich macht.

  • Headset
    Nichts raubt den Kollegen so sehr die Nerven wie der Klang einer (extra schnellen) Sprachausgabe. Ein Headset ist hier Pflicht. Ein weiteres Gerät fürs Smartphone ist ebenfalls angesagt, nicht zuletzt aus Datenschutzgründen, denn wer will schon bei jedem Entsperren die eigene PIN in den Raum gesprochen haben. Die besten Erfahrungen habe ich hier mit den Apple AirPods gemacht. Soll es etwas Preiswerteres sein, so bietet sich beispielsweise ein einohriges Headset von Plantronics an, die sind sehr zuverlässig und haben teilweise eine extrem lange Akkulaufzeit.
  • Knochenleitkopfhörer

  • Für die Mobilität ist ein Knochenleitkopfhörer wie das Trekz Titanium von Aftershokz meist eine gute Idee. Hier bleiben die Ohren frei, während man den Anweisungen von BlindSquare oder Google Maps zuhört.
  • Powerbank
    Blinde und Sehbehinderte sind oft sehr stark auf ihr Smartphone angewiesen, und das besonders auf Reisen. Eine kleine, leistungsstarke Powerbank ist daher meist eine gute Investition.

  • Farberkennungsgerät
    Auch im Büro kann es sinnvoll sein, z.B. um die Farbe von Papier oder Ordnern zu erkennen. Geräte wie das FaMe haben außerdem eine Mustererkennung, mit der man u.a. feststellen kann, welche Seite eines Blattes bedruckt ist und mit etwas Übung auch, wo oben und wo unten ist.

  • Smartphone Apps
    Das wird gerne vergessen und ist manchmal nicht so ganz einfach bei der Beantragung, man sollte aber trotzdem dran denken. Während die meisten Smartphone Apps für Blinde kostenlos sind, gibt es auch Ausnahmen, beispielsweise das praktisch unverzichtbare BlindSquare oder auch den noch deutlich kostspieligeren KNFB Reader. Ebenfalls eine
  • Investition wert ist der VoiceDream Reader, wobei hier vor allem die Stimmen Geld kosten.
  • Vergrößernde Sehhilfen
    Und last, but not least: wer noch etwas sieht, der wird das Thema kennen. Es gibt zahlreiche nützliche Sehhilfen. Auch hier werden evtl. mehrere Geräte benötigt, z.B. ein stationäres Bildschirmlesegerät fürs Büro und ein portables für Reisen. Hier möchte ich aber nicht weiter ins Detail gehen, da ich auf diesem Gebiet nicht mehr ganz auf dem Laufenden bin.

Natürlich gibt es noch viele weitere Hilfsmittel, und diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Während manches andere sicherlich auch sinnvoll ist, möchte ich euch hier aber auch raten, genau zu prüfen: so manches, was vom Hilfsmittelberater in leuchtenden Farben angepriesen wird, erfüllt in der Praxis weit weniger seinen Zweck als so manche iPhone-App. Hier seien beispielsweise bestimmte Navigationsgeräte für Blinde erwähnt, die in Sachen Genauigkeit, Aktualität und Bedienkomfort nicht annähernd an BlindSquare herankommen.


Das wäre es dann auch für heute. Bestimmt habt ihr selbst auch noch den einen oder anderen Tipp, Kommentare sind wie immer mehr als willkommen. Im nächsten Teil der Serie wird es dann Tipps für den Arbeitsalltag geben.


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