Samstag, 20. August 2016

Im Test: Tape King - sprechendes Maßband und akustische Wasserwaage

Auf der Suche nach einer Alternative zu meinem doch eher ungenauen und manchmal etwas unpraktischen taktilen Zollstock bin ich vor kurzem auf den Tape King gestoßen. Dieses sprechende Maßband klang genau nach dem, was ich gesucht hatte, und brachte gleich noch eine akustische Wasserwaage mit sprechendem Neigungsmesser mit. Der Preis von € 139 erschien mir ebenfalls akzeptabel.

Ich habe den Tape King jetzt seit knapp zwei Wochen im Einsatz und möchte hier meine bisherigen Eidnrücke schildern.


Das Gerät

Der Tape King kam in einer soliden Tragetasche mit Gürtelschlaufe und abnehmbarer Handschlaufe. Das Gerät wirkt hochwertig verarbeitet und die Bedienung finde ich sehr intuitiv, beim Ausprobieren der vier Knöpfe erschloss sich deren Funktion recht schnell, das Handbuch musste ich nicht bemühen. Betrieben wird das Gerät mit zwei AAA-Batterien. Ein Akku wäre hier natürlich deutlich besser, aber an dieser Stelle muss man sicherlich auch den für Hilfsmittelverhältnisse eher moderaten Preis berücksichtigen. Die Sprachausgabe ist sehr deutlich, die Lautstärke kann individuell angepasst werden. Ebenfalls einstellbar sind die gewünschten Maßeinheiten und auch der Batteriestatus kann natürlich abgefragt werden. Für Menschen mit Sehrest verfügt das Gerät außerdem über ein großes LC-Display, welches allerdings nicht beleuchtet ist.


Das Maßband

Das Maßband ist fünf Meter lang, aus Metall und eher steif. Das ist vorteilhaft für das Ausmessen von Räumen, macht es aber beispielsweise für Körpermessungen eher weniger geeignet. Zur Not kann man aber natürlich hier ein simples Stück Kordel als Zwischenschritt nutzen und so zumindest ein ungefähres Ergebnis erhalten.

Die Messung erfolgt millimetergenau. In den Einstellungen lässt sich auswählen, ob dabei das Gehäuse mitgemessen werden soll oder nicht (Innen- oder Außenmaß). Außerdem gibt das Gerät je nach gewählter Maßeinheit alle fünf Zentimeter bzw. pro Zoll einen Klickton von sich.

Ein Knopfdruck auf die Entriegelung lässt das Maßband zügig wieder einfahren und setzt dabei wohl auch die Messung zurück, was praktisch ist, falls sich das Gerät doch einmal vertun sollte.

Rechnen kann der Tape King übrigens auch ein bisschen. So kann man Messwerte addieren und subtrahieren, wobei der Rechenbereich bis jehnseits der 100 Kilometer reicht. Die letzten zehn Messungen merkt sich das Gerät, sie können unter "historische Messungen" abgerufen werden.


Wasserwaage und Neigungsmesser

Bisher hatte ich mir in Sachen Wasserwaage meistns mit der Kompass-App meines iPhones beholfen, was allerdings mit VoiceOver ein wenig hakelilg ist. Der Tape King funktioniert hier weitaus besser. Aktiviert man die Wasserwaage, so zeigt ein akustisches Signal die Entfernung zur waagerechten bzw. senkrechten an, die richtige Ausrichtung wird automatisch erkannt. Auf Knopfdruck kann man sich zudem den Neigungswinkel in zehntel Grad ansagen lassen. Eine kleine, aber praktische Zusatzfunktion: auf Knopfdruck verstummt das Signal so lange, bis sich der Neigungswinkel ändert (spart Nerven beispielsweise beim Ausrichten von Regalen).


Fazit

Der Tape King ist gut verarbeitet, in seinen Funktionen und der Bedienung überaus durchdacht und verfügt über eine sehr gute Sprachausgabe. Insgesamt also ein tolles Gerät.


Erhältlich ist der Tape King bei verschiedenen Hilfsmittelanbietern. Meinen eigenen habe ich hier gekauft.

3 Kommentare:

  1. Hatte auf Grundlage dieses Blog-Beitrags einen Tape-King gekauft. Dieser ging durch eigenverschulden (habe es auf den Boden fallen lassen) kaputt. Dann habe ich mir vor einem Jahr den 2. bestellt. Jetzt ist dieser OHNE Eigenverschulden auch kaputt, obwohl ich ihn sehr pfleglich benutzt habe. Durch Prüfung eines Elektronikers habe ich erfahren, dass die Adern im inneren auf Grund der Bauform sehr dünn sind und zu dem noch sehr schlecht verarbeitet. Diese Kontakte brechen einfach sehr schnell ab.

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    1. Das ist natürlich sehr schade. Mein eigener TapeKing tut immer noch treu seinen Dienst, mit einem Umzug und mehreren kleinen Dekoprojekten dazwischen. Manchmal steckt man da einfach nicht drin.

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  2. Ich habe mein Maßband jetz seit ca. 4 Jahren und habe mein halbes Haus damit umgebaut. Es ist von Leitern gefallen, war der Feuchtigkeit ausgesetzt und hat große Temperaturschwankungen aushalten müssen. Was soll ich sagen, er funktioniert noch. Werde mir auf jeden Fall die Tage einen Ersatz auf Halde legen. Fazit: Das gerät übersteigt seine Preisleistung und ist eine Erweiterung unseres handwerklichen Horizonts. Besten Dank für den Beitrag. p.s.: bei der Wasserwagenfunktion musste ich aufgrund längerer Strecken eine 2 m lange Leiste hinzubauen, damit ich auch beim Fliesenlegen auf größere Strecken im Lodt bleibe.

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