Samstag, 28. September 2013

Tipps für das Kennzeichnen von Kleidung und Wäsche

Kleidungsstücke unterscheiden ist eines der alltäglichen Probleme der Blinden. Nachfolgend habe ich daher einige Tipps zusammengestellt, die helfen, das gelbe T-Shirt vom schwarzen zu unterscheiden und andere Rätsel des Kleiderschranks zu lösen.




  • Knöpfe als taktile Beschreibung
    Nicht sehr detailliert, aber durchaus tauglich: wer will, kann sich ein System überlegen, um Kleidung mittels speziell eingenähter Knöpfe zu unterscheiden. Die Größe und Form der Knöpfe kann dabei die notwendigen Informationen weitergeben.
    Tipp dazu: ein Stück Stoff als eine Art Legende benutzen und ein Muster aller verwendeten Knöpfe darauf aufnähen. Dieses kann man auch ins Geschäft mitnehmen, wenn man Nachschub braucht, und erspart sich so langwierige Erklärungen.

  • Wäscheschild und Schere
    Kleidungsstücke, die ein nur einseitig eingenähtes Etikett haben, kann man auch mit der Schere grob kennzeichnen. Abgeschnittene Ecken und Einschnitte verschiedener Form können die gewünschte Information beinhalten.

  • Wäscheetiketten in Blindenschrift
    Ein einfacher Weg für Braille-kundige ist das Einnähen von Wäscheetiketten in Blindenschrift, entweder vorgefertigt oder individuell angefertigt.

  • Nadel und Faden
    Wer viel Zeit und Geduld hat, der kann natürlich auch seine eigenen Braille-Zeichen, Buchstaben oder Symbole in die Kleidung nähen. Eine Stickmaschine ist dabei bestimmt sehr hilfreich, ich weiß aber nicht genug über diese kleinen Wunderwerke, um konkreten Rat zu geben. Auch mit Nähmaschinen lässt sich da sicherlich so einiges zaubern, sowohl mit Symbolen als auch mit unterschiedlichen Nähten, die man taktil unterscheiden kann. Wichtig ist natürlich wieder, sich ein sinnvolles System zu überlegen, denn spätere Änderungen könnten recht aufwändig werden.

  • Sicherheitsnadeln
    Einige Blinde benutzen Sicherheitsnadeln, um Kleidung zu kennzeichnen. Nicht mein Ding, mir ist das Risiko zu groß, dass diese sich in der Waschmaschine lösen und meine Wäsche schreddern.

  • Penfriend, Barcodeleser & Co.
    Auch für den Penfriend und seine Verwandten gibt es Wäscheetiketten. Aber aufpassen: die Etiketten sind u.U. temperaturbegrenzt.

  • iPhone Apps
    Wer modisch gerne abenteuerlich lebt, der kann sich auch mit dem iPhone am Kleiderschrank versuchen. Die Farberkennungs-Apps, die ich bisher getestet habe, waren durchgängig zienlicher Schrott, aber das kann ja noch werden.
    Besser geschlagen haben sich Objekterkenner wie TapTapSee. Die Ergebnisse sind mit etwas Übung und gutem Licht meist ziemlich brauchbar (kurioserweise inkl. der Farbe), auch wenn manche Ansagen etwas interpretationsbedürftig sind. So wurde aus einem formellen Hemd halt ein "Weißes Kragenkleid", aber der Zweck war trotzdem erfüllt.
    Natürlich kann das iPhone auch als Barcode- bzw. QR-Code-Scanner benutzt werden, was mit etwas Fantasie auch zur Wäschekennzeichnung dienen kann. Hier fehlt mir aber die Erfahrung, ich bevorzuge andere Wege.

  • Andere nützliche Hilfsmittel
    Nicht ganz unerwähnt bleiben sollten nützliche kleine Helfer wie Farberkennungsgeräte. Ich bin bisher noch nicht im Besitz eines solchen Hilfszwergs, und kann mich daher nicht über die Qualität auslassen. Kommt aber noch.

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